Brose mit erfreulicher Geschäftsentwicklung und Investitionsplänen

Bei der Gesellschafterversammlung am 19. Dezember berichtete der Vorsitzende der Geschäftsführung, Jürgen Otto, dass die Brose Gruppe auf eine sehr erfreuliche Geschäftsentwicklung in 2012 zurückblicken kann: Der Automobilzulieferer erwartet für das ablaufende Geschäftsjahr einen Anstieg der Verkaufserlöse um 11 Prozent auf den neuen Spitzenwert von 4,5 Milliarden Euro. Für die nächsten Jahre plant das Unternehmen eine Ausweitung der weltweiten Geschäfte auf 5,3 Milliarden Euro. Vor diesem Hintergrund haben die Gesellschafter in ihrer Versammlung beschlossen, im Rahmen der Drei-Jahres-Planung rund 1 Milliarde Euro in die Weiterentwicklung der Unternehmensgruppe zu investieren.

Rund 880 Millionen werden in technische Anlagen und Betriebsausstattung fließen, 130 Millionen Euro in bauliche Erweiterungen. Der Aufbau des Standortes Bamberg wird mit 50 Millionen die größte Einzelinvestition der kommenden Jahre sein. Auch wenn sich die Automobilkonjunktur im dritten und vierten Quartal 2012 abgekühlt hat, profitierte die Brose Gruppe von der hohen Nachfrage im Premiumsegement.

Besonders positiv entwickelte sich aufgrund der anhaltend guten Nachfrage nach hochwertigen Fahrzeugausstattungen das Geschäft in China und Nordamerika. In beiden Regionen rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzsteigerung von über 30 Prozent. Begünstigt durch den hohen Exportanteil deutscher Premiummarken erwartet Brose auch in Europa eine Erhöhung der Verkaufserlöse von 5 Prozent.

Spitzenreiter innerhalb der Gruppe war zum dritten Mal der Geschäftsbereich Sitzsysteme mit einem Umsatzplus von über 30 Prozent. Auch bei Elektromotoren konnte das Unternehmen zweistellige
Zuwachsraten verzeichnen. Aufgrund des starken Wachstums arbeite die weltweite Organisation unter hoher Anspannung. Viele Werke liefen nach wie vor unter höchster Auslastung, teilweise an bis zu sieben Tagen in der Woche.

9 Prozent des Umsatzes 2012 für Forschung und Entwicklung

2012 investierte das Familienunternehmen rund 311 Millionen Euro, im Schwerpunkt in den Ausbau bestehender und neuer Werke sowie in Fertigungseinrichtungen. Davon wurde rund 110 Millionen Euro in Deutschland aufgewendet. Darüber hinaus nahm Brose fünf neue Werke in Kesczemét (Ungarn), Togliatti (Russland), Chongqing und Peking (China) sowie in Pune (Indien) in Betrieb.

Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung stieg die Zahl der Beschäftigten um 1.600 auf rund 21.000 Mitarbeiter. Der größte Personalaufbau fand in Nordamerika (+860) und in Asien (+400) statt.
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie für die Qualifizierung der Mitarbeiter betrugen 2012 mehr als 9 Prozent vom Umsatz.

Weltweite Investitionen erreichen 2013 neuen Spitzenwert

Zahlreiche Zusatzaufträge – insbesondere bei Sitzsystemen und Motoren – erfordern die Erweiterung der weltweiten Kapazitäten. Vor diesem Hintergrund haben die Gesellschafter beschlossen, im
kommenden Jahr insgesamt rund 350 Millionen Euro in den Aus- und Aufbau neuer Werke sowie in die Erweiterung und Modernisierung zu investieren. In Bamberg soll 2013 mit dem Bau eines
Verwaltungsgebäudes begonnen werden. Darüber hinaus ist die Erweiterung der Werke in Ostrava (Tschechien), Coventry (Großbritannien), New Boston (USA) und Querétaro/El Marques (Mexiko)
vorgesehen. Beabsichtigt ist außerdem die Errichtung neuer Produktionsstätten in Bremen und East London (Südafrika) sowie die Inbetriebnahme des im Bau befindlichen neuen Asien-Headquarters in Shanghai (China).

Investitionsschwerpunkt 2013 in Franken

Rund 160 Millionen Euro und damit fast die Hälfte der Gesamtinvestitionen der Brose Gruppe fließen in 2013 in die drei nordbayerischen Standorte Coburg (54 Millionen Euro), Bamberg/Hallstadt (62 Millionen Euro) und Würzburg (40 Millionen Euro); dies entspricht nahezu einer Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr.

„Die weltweite Nachfrage nach unseren Produkten und die lokale Fertigung vor Ort führt auch in unseren fränkischen Standorten zu mehr Beschäftigung in den Bereichen wie Entwicklung,Vertrieb und Einkauf“, sagt Michael Stoschek, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung. Aus den drei Kompetenzzentren für Sitzsysteme (Coburg), Türsysteme (Bamberg-Hallstadt) und Motoren (Würzburg) werden die globalen Aktivitäten gesteuert.

Aktuell sind an diesen drei fränkischen Standorten insgesamt 6.400 Mitarbeiter tätig. Weitere 2.400 Menschen sind bei rund 600 Zulieferern in der Region Franken für Brose tätig.

Geschäftsentwicklung Brose Gruppe 2010-2013
Geschäftsentwicklung Brose Gruppe 2010-2013 (Abbildung: Brose)

Ausblick: 6 Prozent Umsatzsteigerung in 2013

Für das kommende Jahr rechnet der Automobilzulieferer angesichts der weiterhin positiven Geschäftsaussichten mit einem Anstieg der Verkaufserlöse um etwa 6 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Die Impulse in den kommenden Jahren gehen nach den Worten von Jürgen Otto insbesondere von Nordamerika, China, Korea, Indien und Russland aus. In Europa müsse man sich auf ein länger anhaltend schwaches Marktumfeld einstellen.

„Die starke Verschiebung unserer Arbeitsschwerpunkte nach China und Nordamerika stellt höchste Anforderungen an unsere Mitarbeiter und an die Leistungsfähigkeit unserer weltweiten Organisation. Brose steht heute für Innovation, Qualität und Zuverlässigkeit. Diese Werte wollen wir auch bei starkem Wachstum aufrecht erhalten“, erklärte Jürgen Otto abschließend.


Über Markus Burgdorf 230 Artikel
Markus Burgdorf arbeitet seit über 25 Jahren im Automobilbereich, zuerst als Journalist, dann als Leiter Öffentlichkeitsarbeit namhafter Zulieferer, heute als freier Berater und Geschäftsführender Gesellschafter der deutschen PR- und Internet- Agentur Avandy GmbH.

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